Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt CARE-O-SENE-Projekt bis Ende 2026

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt CARE-O-SENE-Projekt bis Ende 2026

 

Hamburg/Berlin, 12. November 2024 – Das deutsch-südafrikanische CARE-O-SENE-Konsortium, das effiziente Katalysatoren für die Produktion von Sustainable Aviation Fuel (SAF) auf Power-to-Liquid (PtL)-Basis entwickelt, erhält eine Förderverlängerung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende 2026.

Dr. Dirk Schär, Co-Projektleiter und Lead Technical Sales Catalyst bei Sasol, erläutert: Dank der fortgesetzten BMBF-Förderung können wir unsere Forschung an regenerierbaren Katalysatoren intensivieren. Dies ist ein wichtiger Schritt für die langfristige Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der PtL-Verfahren.“

Forschungsfokus: Langlebige Katalysatoren, integrierte Demonstration und neue Technologien

In der neuen Projektphase von CARE-O-SENE liegt der Fokus darauf, entwickelte Fischer-Tropsch (FT)-Katalysatoren weiter zu optimieren und deren Lebensdauer zu verbessern. Dadurch müssen die Katalysatoren seltener ersetzt werden, die enthaltenen Materialien können effektiver genutzt werden, und der FT-Prozess wird nachhaltiger sowie wirtschaftlicher.

Obwohl Katalysatoren definitionsgemäß nicht verbraucht werden, neigen sie in der Praxis dazu, an Aktivität zu verlieren und so an Leistungsfähigkeit einzubüßen. Im CARE-O-SENE-Projekt wird deshalb intensiv an Verfahren gearbeitet, um die Lebensdauer und die optimale Nutzung der wertvollen Edelmetalle der Katalysatoren zu verbessern. Den wichtigsten Meilenstein hat das Projektteam bereits erreicht: die Entwicklung eines effizienten Katalysators mit einer Kerosinausbeute von über 80 %.

Der kürzlich entwickelte FT-Katalysator wird in einem neuen integrierten System eingesetzt, das vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) entwickelt wurde und in der Lage ist, erneuerbaren Strom und nachhaltige Rohstoffe in synthetische FT-Rohprodukte umzuwandeln, welche zu SAF veredelt werden können. Dies ermöglicht nicht nur die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette, sondern auch die Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher Rohstoffe und der fluktuierenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien auf den Prozess.

Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Projektphase ist die weitere Erforschung von Dünnschichtkatalysatoren. „Diese Technologie wird eine neue Generation von Fischer-Tropsch-Reaktoren ermöglichen und die Flexibilität der Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen so weiter verbessern,“ erklärt Dr. Tobias Sontheimer, Co-Leiter des Projekts und Head of Strategy Department for Energy and Information am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).

Zum Ziel durch globale Partnerschaften

Auf dem CARE-O-SENE-Event „Innovate to Elevate“ am 15. Oktober übergab Kerstin Annassi, Head of Department Energy Systems beim Projektträger Jülich, die Förderverlängerung im Auftrag des BMBF in den Berliner HZB-Räumlichkeiten. Sie hob die Bedeutung internationaler Kooperationen sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie hervor: „Nur durch die Bündelung von Expertise und Ressourcen – sowohl über Ländergrenzen hinweg als auch zwischen Forschungsinstituten und Industrie – können wir die dringend benötigten Fortschritte erzielen, um die Transformation der Luftfahrtbranche zu beschleunigen.“ Mehr Informationen zum Event sowie die vollständige Aufzeichnung finden sie hier.

Das Konsortium, bestehend aus dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), INERATEC, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der University of Cape Town (UCT) und Sasol, kann so auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten.

 

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Pressekontakt:

Torsten Titze, Communications Manager, Sasol
Mobil: +49 173 66 800 90
Torsten.Titze@de.sasol.com

Kerstin Annassi (m.) überreicht Dr. Dirk Schär (l.) und Dr. Tobias Sontheimer (r.) die Förderverlängerung für CARE-O-SENE im Auftrag des BMBF

Ein Katalysator für nachhaltige Innovation: CARE-O-SENE-Event zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs findet weltweit Beachtung

Ein Katalysator für nachhaltige Innovation: CARE-O-SENE-Event zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs findet weltweit Beachtung

 

Wie sieht die Zukunft der Luftfahrt aus? Welche Innovationen gibt es im Bereich sauberer Luftfahrttechnologien? Diese und viele weitere Fragen wurden am 15. Oktober 2024 auf der CARE-O-SENE Veranstaltung „Innovate to Elevate: A Global Collaboration for Decarbonising Aviation“ diskutiert. Mit rund 200 Teilnehmern, sowohl vor Ort im Helmholtz-Zentrum Berlin (HBZ) als auch online, unterstrich das hybride Format das wachsende globale Engagement zur Emissionsreduktion in der Luftfahrt.

Nachhaltiger Flugtreibstoff als Wegbereiter

Die Veranstaltung begann mit einer virtuellen Eröffnungsrede von Till Mansmann, Innovationsbeauftragter für Grünen Wasserstoff im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Denzil Moodley, Forscher im CARE-O-SENE und Senior Scientist für Fischer-Tropsch-Verfahren bei Sasol, gab einen Einblick in die Fortschritte von CARE-O-SENE bei der Erforschung von Katalysatoren für die Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF). Eine seiner Kernbotschaften betonte die Notwendigkeit, geografische und institutionelle Barrieren zu überwinden, um Innovationen zu beschleunigen, die SAF nicht nur rentabel, sondern auch skalierbar und kostengünstig machen können.

SAF spielt eine entscheidende Rolle in der Dekarbonisierungsstrategie von DHL, einem der weltweit führenden Logistikdienstleister, wie Volker Ratzmann, EVP of Corporate Public Policy & Regulation Management bei DHL, erläuterte. Er verwies auch auf eine entscheidende Hürde: die regulatorische Unsicherheit bei der Großserienproduktion von SAF – eine Herausforderung, die gemeistert werden muss, um die grüne Transformation der Branche zu beschleunigen.

Dynamische Podiumsdiskussion: Herausforderungen gemeinsam meistern

Höhepunkt der Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Industrie und Forschung. Auf dem Podium wurde erörtert, wie globale Zusammenarbeit dazu beitragen kann, die größten Hürden bei der Einführung von SAF, insbesondere in der Anfangsphase, zu überwinden. Zu den Hauptrednern gehörten Kerstin Annassi vom Forschungszentrum Jülich, Michael Claeys von der Universität Kapstadt, Silke Hoppe von Sasol International Chemicals und Catalina Jimenez, Gruppenleiterin des Energy Materials In-Situ Laboratory (EMIL) am HZB. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass internationale Partnerschaften, starke staatliche Unterstützung und kooperative Forschung entscheidend für die Dekarbonisierung des Luftverkehrs sind. Ohne gezielte Finanzierung und regulatorische Unterstützung werden diese Fortschritte jedoch nur schwer zu erreichen sein. Haben Sie die Veranstaltung verpasst? Hier finden Sie die vollständige Aufzeichnung und erfahren, wie die Zusammenarbeit der richtigen Partner die Zukunft des Fliegens gestalten kann.