Veränderung JETZT
Wie CARE-O-SENE auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen einzahlt
Unter dem Motto „Gemeinsam für eine gerechte, ambitionierte Umsetzung JETZT“ (engl.: „Together for just, ambitious implementation NOW“) treffen sich die Vereinten Nationen vom 07. bis 18. November 2022 zur Klimakonferenz im ägyptischen Scharm asch-Schaich. Sieben Jahre zuvor kamen die 193 Mitgliedsstaaten zur Vorbereitung für die UN-Klimakonferenz in Paris zusammen. Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung verabschiedeten sie einstimmig die sogenannten Sustainable Development Goals (Nachhaltige Entwicklungsziele) 2030 – auch bekannt als Agenda 2030. Die 17 Ziele sollen global eine nachhaltige Entwicklung auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene sichern.
Zu den Zielen gehört unter anderem das SDG 13, wonach umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkung zu ergreifen sind. Doch wie lassen sich solche Maßnahmen beispielsweise in Sektoren umsetzen, für die es bisher keine optimale Alternative zu fossilen Brennstoffen gibt?
Mit allein 2,14 Mio. Tonnen CO2-Ausstoß für innerdeutsche Flüge (2019)[1] ist der Flugsektor einer der großen Treibhausgasverursacher. Gleichzeitig wird die Luftfahrt auch langfristig auf Kerosin als Energiequelle angewiesen sein. Darum kommt nachhaltigen Flugtreibstoffen, sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF), als Alternative eine besondere Bedeutung zu: Sie gelten als zukunftsweisend für die nachhaltige und dekarbonisierte Luftfahrt und zahlen damit direkt auf SDG 13 ein. Doch zurzeit können SAF die weltweite Kerosinnachfrage noch nicht ausreichend decken. Gründe dafür sind etwa die Verfügbarkeit von grünem Strom und Wasserstoff, passende Marktbedingungen und entsprechende Anlagen für die Herstellung im industriellen Maßstab. Es braucht also Innovationen in diesem Bereich, die einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten. Eine davon ist das kürzlich gestartete Forschungsprojekt CARE-O-SENE. Denn Dreh- und Angelpunkt der CARE-O-SENE Forschung ist es, Katalysatoren zu entwickeln und zu optimieren, die für die massentaugliche Herstellung von SAF benötigt werden. Durch CARE-O-SENE können so Klimaschutzziele trotz weiterhin hohem Transportbedarf erreicht werden.
Gefördert durch Wirtschaft und Politik bauen die sieben deutschen und südafrikanischen Projektpartner darüber hinaus langfristige, strategische Kooperationspartnerschaften auf. Genau darauf zielt auch SDG 17 mit dem Aufbau globaler Partnerschaften zwischen Regierungen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele ab. CARE-O-SENE bringt verschiedene internationale Unternehmen und Institute an einen Tisch und schafft einen umfassenden Wissens- und Technologietransfer zwischen Industrie und Wissenschaft. Diese Partnerschaften werden auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung künftiger Projekte im Bereich der Nutzung von Grünem Wasserstoff spielen. Denn das Projekt ist ein wichtiger Teil der deutschen „Nationalen Wasserstoffstrategie“ und das erste Wasserstoffprojekt, in dem in einer globalen Zusammenarbeit ein weltweites Problem angegangen wird. In diesem Leuchtturmprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, bringen alle Projektpartner ihre Kompetenzen in der Entwicklung, Erprobung und Kommerzialisierung von Katalysatoren ein, bauen Wissen auf und arbeiten gemeinsam an einer globalen Herausforderung.
[1] Berechnungen aus Erhebungen Umweltbundesamt und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt:
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet/flugreisen#hintergrund
https://www.dlr.de/content/de/artikel/forschung/personenverkehr-in-deutschland-verkehrsmittel-im-vergleich.html