CARE-O-SENE Fellowship fördert Katalysatorforschung für nachhaltige Kraftstoffe

CARE-O-SENE Fellowship fördert Katalysatorforschung für nachhaltige Kraftstoffe

 

Das CARE-O-SENE-Konsortium feiert die Ernennung von Dr. Denzil Moodley, Senior Scientist bei Sasol Research and Technology, zum Industrial Research Fellow am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Dieses Fellowship unterstreicht das Engagement von CARE-O-SENE für die Weiterentwicklung der Katalysatorforschung für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) und die Reduzierung schwer vermeidbarer Emissionen, basierend auf den starken Kooperationen innerhalb des Konsortiums.

Dr. Moodley, ein Experte für industrielle Katalyse mit über 20 Jahren Erfahrung, leitet das Arbeitspaket 3 von CARE-O-SENE, das sich auf die Skalierung kobaltbasierten Katalysatoren für die SAF-Produktion konzentriert. In seiner neuen Rolle am HZB kann er weiterhin zur Erreichung der CARE-O-SENE-Ziele beitragen und zugleich Fortschritte in der Katalysatorenforschung vorantreiben. Dieses Fellowship resultiert aus den Beziehungen und der Expertise, die im Rahmen des Konsortiums aufgebaut wurden, und soll zudem Innovationen über den unmittelbaren Fokus von CARE-O-SENE hinaus beschleunigen.

Tobias Sontheimer, Co-Leiter des CARE-O-SENE-Projekts, erklärte: „Denzils Ernennung spiegelt die Stärke der Partnerschaften innerhalb von CARE-O-SENE wider. Dieses Fellowship unterstützt nicht nur unsere Mission zur Entwicklung fortschrittlicher Katalysatoren, sondern eröffnet auch neue Wege für nachhaltige Technologien.“

Dr. Moodleys Teilzeitposition am HZB kombiniert industrielle und akademische Stärken, um Innovationen voranzutreiben. Er betonte die Bedeutung dieser Gelegenheit und sagte: „Dieses Fellowship unterstreicht, wie wichtig die Verbindung von akademischer Forschung und industriellen Anwendungen ist. Auf den Grundlagen von CARE-O-SENE aufbauend, freue ich mich darauf, Katalysatortechnologien weiterzuentwickeln, die zentrale Nachhaltigkeitsherausforderungen adressieren und junge Wissenschaftler fördern.“

 

Diese Initiative steht exemplarisch für die übergeordnete Mission von CARE-O-SENE, den Wissensaustausch zu fördern und dauerhafte akademisch-industrielle Partnerschaften zu schaffen. Durch die Nutzung der im Konsortium gewonnenen Erkenntnisse und Netzwerke stärkt das Fellowship die führende Rolle von CARE-O-SENE in der nachhaltigen Energieinnovation und beschleunigt die Fortschritte hin zu globalen Dekarbonisierungszielen.

CARE-O-SENE auf der CATSA 2024: Förderung der Katalyse für einen saubereren Himmel

CARE-O-SENE auf der CATSA 2024: Förderung der Katalyse für einen saubereren Himmel

 

Im November 2024 hatten Mitglieder des CARE-O-SENE Teams das Privileg, an der Konferenz der Catalysis Society of South Africa (CATSA) 2024 teilzunehmen, die in der malerischen Drakensberg Region stattfand. Die Konferenz mit dem Thema „Advancing Innovative Catalysis“ brachte internationale und lokale Führungskräfte aus Wissenschaft, Industrie und staatlichen Laboren zusammen, um die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Katalyse, Energieumwandlung und nachhaltige chemische Prozesse zu diskutieren.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Plenarvortrag von Prof. Ben Feringa, Nobelpreisträger für Chemie 2016 und diesjähriger Ehrengast, dessen bahnbrechende Forschung in der molekularen Nanotechnologie und homogenen Katalyse eine Inspiration für das Fachgebiet darstellt. CARE-O-SENE war durch mehrere junge Forscher gut vertreten.

CARE-O-SENE Höhepunkte auf der CATSA 2024:

  • Randy Cunningham (Scientistintraining, Sasol Research and Technology, Fischer-Tropsch Group) präsentierte die wichtigsten Erfolge des Programms mit dem Titel „CARE-O-SENE: Catalysing Collaboration for Cleaner Skies“ und betonte die Bedeutung von Partnerschaften für die Weiterentwicklung von Technologien.
  • Revana Chanerika und der Doktorand Shabaaz Abdullah (Universität Kapstadt) stellten ihre spannende Arbeit an Modellkatalysatoren vor, die darauf abzielt, das Verständnis von technischen Katalysatoren in realen Anwendungen zu vertiefen.

Darüber hinaus leitete Prof. Eric van Steen, einer der leitenden Forscher von CARE-O-SENE, eine der Konferenzsitzungen und gab wertvolle Hinweise und Einblicke in die Diskussionen. Dr. Timothy Underwood nahm ebenfalls an der Konferenz teil und präsentierte ein Poster über einige seiner Arbeiten außerhalb von CARE-O-SENE, in dem er die analytischen Fähigkeiten der University of Cape Town (UCT) vorstellte, die dem Konsortium zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung bot eine hervorragende Plattform für Networking, Wissensaustausch und die Hervorhebung der wichtigen Beiträge junger Wissenschaftler im CARE-O-SENE Programm. Durch Zusammenarbeit und innovative Forschung macht CARE-O-SENE bedeutende Fortschritte bei der Förderung der Katalyse für eine sauberere und nachhaltigere Zukunft.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt CARE-O-SENE-Projekt bis Ende 2026

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt CARE-O-SENE-Projekt bis Ende 2026

 

Hamburg/Berlin, 12. November 2024 – Das deutsch-südafrikanische CARE-O-SENE-Konsortium, das effiziente Katalysatoren für die Produktion von Sustainable Aviation Fuel (SAF) auf Power-to-Liquid (PtL)-Basis entwickelt, erhält eine Förderverlängerung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende 2026.

Dr. Dirk Schär, Co-Projektleiter und Lead Technical Sales Catalyst bei Sasol, erläutert: Dank der fortgesetzten BMBF-Förderung können wir unsere Forschung an regenerierbaren Katalysatoren intensivieren. Dies ist ein wichtiger Schritt für die langfristige Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der PtL-Verfahren.“

Forschungsfokus: Langlebige Katalysatoren, integrierte Demonstration und neue Technologien

In der neuen Projektphase von CARE-O-SENE liegt der Fokus darauf, entwickelte Fischer-Tropsch (FT)-Katalysatoren weiter zu optimieren und deren Lebensdauer zu verbessern. Dadurch müssen die Katalysatoren seltener ersetzt werden, die enthaltenen Materialien können effektiver genutzt werden, und der FT-Prozess wird nachhaltiger sowie wirtschaftlicher.

Obwohl Katalysatoren definitionsgemäß nicht verbraucht werden, neigen sie in der Praxis dazu, an Aktivität zu verlieren und so an Leistungsfähigkeit einzubüßen. Im CARE-O-SENE-Projekt wird deshalb intensiv an Verfahren gearbeitet, um die Lebensdauer und die optimale Nutzung der wertvollen Edelmetalle der Katalysatoren zu verbessern. Den wichtigsten Meilenstein hat das Projektteam bereits erreicht: die Entwicklung eines effizienten Katalysators mit einer Kerosinausbeute von über 80 %.

Der kürzlich entwickelte FT-Katalysator wird in einem neuen integrierten System eingesetzt, das vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) entwickelt wurde und in der Lage ist, erneuerbaren Strom und nachhaltige Rohstoffe in synthetische FT-Rohprodukte umzuwandeln, welche zu SAF veredelt werden können. Dies ermöglicht nicht nur die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette, sondern auch die Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher Rohstoffe und der fluktuierenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien auf den Prozess.

Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Projektphase ist die weitere Erforschung von Dünnschichtkatalysatoren. „Diese Technologie wird eine neue Generation von Fischer-Tropsch-Reaktoren ermöglichen und die Flexibilität der Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen so weiter verbessern,“ erklärt Dr. Tobias Sontheimer, Co-Leiter des Projekts und Head of Strategy Department for Energy and Information am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).

Zum Ziel durch globale Partnerschaften

Auf dem CARE-O-SENE-Event „Innovate to Elevate“ am 15. Oktober übergab Kerstin Annassi, Head of Department Energy Systems beim Projektträger Jülich, die Förderverlängerung im Auftrag des BMBF in den Berliner HZB-Räumlichkeiten. Sie hob die Bedeutung internationaler Kooperationen sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie hervor: „Nur durch die Bündelung von Expertise und Ressourcen – sowohl über Ländergrenzen hinweg als auch zwischen Forschungsinstituten und Industrie – können wir die dringend benötigten Fortschritte erzielen, um die Transformation der Luftfahrtbranche zu beschleunigen.“ Mehr Informationen zum Event sowie die vollständige Aufzeichnung finden sie hier.

Das Konsortium, bestehend aus dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), INERATEC, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der University of Cape Town (UCT) und Sasol, kann so auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten.

 

-Ende-

Pressekontakt:

Torsten Titze, Communications Manager, Sasol
Mobil: +49 173 66 800 90
Torsten.Titze@de.sasol.com

Kerstin Annassi (m.) überreicht Dr. Dirk Schär (l.) und Dr. Tobias Sontheimer (r.) die Förderverlängerung für CARE-O-SENE im Auftrag des BMBF

Ein Katalysator für nachhaltige Innovation: CARE-O-SENE-Event zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs findet weltweit Beachtung

Ein Katalysator für nachhaltige Innovation: CARE-O-SENE-Event zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs findet weltweit Beachtung

 

Wie sieht die Zukunft der Luftfahrt aus? Welche Innovationen gibt es im Bereich sauberer Luftfahrttechnologien? Diese und viele weitere Fragen wurden am 15. Oktober 2024 auf der CARE-O-SENE Veranstaltung „Innovate to Elevate: A Global Collaboration for Decarbonising Aviation“ diskutiert. Mit rund 200 Teilnehmern, sowohl vor Ort im Helmholtz-Zentrum Berlin (HBZ) als auch online, unterstrich das hybride Format das wachsende globale Engagement zur Emissionsreduktion in der Luftfahrt.

Nachhaltiger Flugtreibstoff als Wegbereiter

Die Veranstaltung begann mit einer virtuellen Eröffnungsrede von Till Mansmann, Innovationsbeauftragter für Grünen Wasserstoff im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Denzil Moodley, Forscher im CARE-O-SENE und Senior Scientist für Fischer-Tropsch-Verfahren bei Sasol, gab einen Einblick in die Fortschritte von CARE-O-SENE bei der Erforschung von Katalysatoren für die Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF). Eine seiner Kernbotschaften betonte die Notwendigkeit, geografische und institutionelle Barrieren zu überwinden, um Innovationen zu beschleunigen, die SAF nicht nur rentabel, sondern auch skalierbar und kostengünstig machen können.

SAF spielt eine entscheidende Rolle in der Dekarbonisierungsstrategie von DHL, einem der weltweit führenden Logistikdienstleister, wie Volker Ratzmann, EVP of Corporate Public Policy & Regulation Management bei DHL, erläuterte. Er verwies auch auf eine entscheidende Hürde: die regulatorische Unsicherheit bei der Großserienproduktion von SAF – eine Herausforderung, die gemeistert werden muss, um die grüne Transformation der Branche zu beschleunigen.

Dynamische Podiumsdiskussion: Herausforderungen gemeinsam meistern

Höhepunkt der Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Industrie und Forschung. Auf dem Podium wurde erörtert, wie globale Zusammenarbeit dazu beitragen kann, die größten Hürden bei der Einführung von SAF, insbesondere in der Anfangsphase, zu überwinden. Zu den Hauptrednern gehörten Kerstin Annassi vom Forschungszentrum Jülich, Michael Claeys von der Universität Kapstadt, Silke Hoppe von Sasol International Chemicals und Catalina Jimenez, Gruppenleiterin des Energy Materials In-Situ Laboratory (EMIL) am HZB. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass internationale Partnerschaften, starke staatliche Unterstützung und kooperative Forschung entscheidend für die Dekarbonisierung des Luftverkehrs sind. Ohne gezielte Finanzierung und regulatorische Unterstützung werden diese Fortschritte jedoch nur schwer zu erreichen sein. Haben Sie die Veranstaltung verpasst? Hier finden Sie die vollständige Aufzeichnung und erfahren, wie die Zusammenarbeit der richtigen Partner die Zukunft des Fliegens gestalten kann.

CARE-O-SENE erreicht Meilenstein zur Kommerzialisierung nachhaltiger Flugkraftstoffe



CARE-O-SENE erreicht Meilenstein zur Kommerzialisierung nachhaltiger Flugkraftstoffe

Forscher*innen im CARE-O-SENE-Projekt zeigen, dass ein Output von über 80 Prozent für nachhaltiges Kerosin realisierbar ist.

Hamburg/Berlin, 1.10.2024 – Intensive Tests im CARE-O-SENE-Projekt bestätigen, dass eine Kerosinausbeute von über 80 Prozent mit den neuen Katalysatoren des CARE-O-SENE-Projekts erreicht werden kann. Das verbessert die Wirtschaftlichkeit der Power-to-Liquid (PtL)-Verfahren erheblich und beschleunigt die Kommerzialisierung von Sustainable Aviation Fuel (SAF).

Dieses sind bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung effizienterer Katalysatoren für den Fischer-Tropsch-Prozess, einem zentralen Schritt in PtL-Verfahren zur Herstellung nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF). Das deutsch-südafrikanische CARE-O-SENE-Konsortium, zu dem das Fraunhofer-Institut (IKTS), das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), INERATEC, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), University of Cape Town (UCT) und Sasol gehören, trägt mit diesem Erfolg entscheidend zum Ziel der Dekarbonisierung der Luftfahrt bei.

Unter Verwendung des etablierten Fischer-Tropsch-Verfahrens werden grüner Wasserstoff und Kohlendioxid in synthetische Kraftstoffe umgewandelt. Die im CARE-O-SENE-Projekt entwickelten Katalysatoren steigern die Effizienz des Gesamtprozesses, sodass die Kraftstoffproduktion bei gleichem Ressourceneinsatz deutlich erhöht werden kann.

Die positiven Ergebnisse aus internen Tests des Projektteams im Speziallabor in Südafrika konnten nun durch externe Experten des dänischen Unternehmens Topsoe bestätigt werden: „Wir haben in unserer Pilotanlage in Dänemark mehrere Produktproben getestet, die Sasol für das CARE-O-SENE-Projekt in seiner semi-kommerziellen Anlage in Südafrika produziert hat. Dabei konnten wir die Ausbeute bei der Kerosinproduktion auf über 80 Prozent steigern“, erklärt Sandra Winter-Madsen, Product Line Director von Topsoe.

„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, das angestrebte 80 Prozent-Ausbeuteziel des CARE-O-SENE-Projekts zu bestätigten“, sagt Tobias Sontheimer, Co-Projektleiter und Leiter des Strategie-Departments für Energie und Information am HZB. „Das ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer massentauglichen Produktion von SAF.“

Der nächste Schritt ist nun eine wissenschaftlich fundierte Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Analysis, LCA): „Die Daten zur Produktaufarbeitung sind ein entscheidender Baustein für die laufende LCA, mit der wir u. a. die positiven Auswirkungen der neuen Katalysatoren auf die Realisierbarkeit von PtL-Projekten genauer quantifizieren wollen“, erklärt Toine Cents, Arbeitspaketleiter im CARE-O-SENE-Projekt und Senior Manager Engineering Research bei Sasol. „Wir erwarten die wissenschaftlichen Ergebnisse der LCA Ende 2024.“

Erfahren Sie im englischsprachigen Webinar Innovate to Elevate: A CARE-O-SENE Event on International Collaboration to Decarbonise Aviation mehr über den aktuellen Stand der Forschungen im CARE-O-SENE-Projekt sowie darüber, wie internationale Zusammenarbeit zur Bewältigung der Herausforderungen der Dekarbonisierung der Luftfahrt beitragen kann. Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

*Fachbegriff für die Effektivität mehrstufiger chemischer Prozesse

-Ende-

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CARE-O-SENE Initiative beim Besuch des chilenischen Präsidenten im Helmholtz-Zentrum Berlin vorgestellt



CARE-O-SENE Initiative beim Besuch des chilenischen
Präsidenten im Helmholtz-Zentrum Berlin vorgestellt

Anfang Juni besuchte der chilenische Präsident Gabriel Boric Font das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Begleitet wurde er von einer 50-köpfigen offiziellen Delegation, bestehend aus Vertretern nationaler Behörden, Parlamentariern, Wirtschaftsvertretern, Wissenschaftlern und Forschern. Zur Delegation gehörten auch der chilenische Wissenschaftsminister und vier weitere Minister aus verschiedenen Ressorts.

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Entwicklung innovativer Katalysatormaterialien, die für eine klimaneutrale Industrie entscheidend sind. Das HZB arbeitet gemeinsam mit Sasol an dem internationalen Forschungsprojekt CARE-O-SENE (Catalyst Research for Sustainable Kerosene). Ziel ist es, neue Fischer-Tropsch-Katalysatoren zu entwickeln, um die Produktion von nachhaltigem Kerosin im industriellen Maßstab zu optimieren. Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) ist maßgeblich an dieser Initiative beteiligt. Chile und Deutschland haben derzeit gemeinsam den Vorsitz im Climate Club inne, einem Bündnis von 38 Ländern, die gemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen.

Chile und Deutschland haben derzeit gemeinsam den Vorsitz im Climate Club inne, einem Bündnis von 38 Ländern, die gemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen.

Das CARE-O-SENE Mentorenprogramm ermöglicht einem jungen Wissenschaftler von Sasol den Besuch des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB)


Das CARE-O-SENE Mentorenprogramm ermöglicht einem jungen
Wissenschaftler von Sasol den Besuch des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB
)

Dr. Jerry Lamola, ein Scientist-in-Training (SIT) bei Sasol in Sasolburg, unternahm im Juni eine bemerkenswerte, etwas mehr als einwöchige Reise zum Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Diese Reise wurde durch seinen Mentor Dr. Tobias Sontheimer ermöglicht, der das CARE-O-SENE Programm mit leitet. Sie wurde im Rahmen des erst im letzten Jahr ins Leben gerufenen CARE-O-SENE Mentorenprogramms organisiert und größtenteils gesponsert.

„Diese Reise erwies sich als äußerst fruchtbar, da sie Jerrys technische Fähigkeiten und seine sozialen Kompetenzen verbessert hat“, sagt Dr. Denzil Moodley, Senior Scientist bei Sasol. „Er erhielt wertvolle Einblicke in die HZB-Struktur und diskutierte mit Experten über Schlüsselbereiche wie Forschungsstrategie, Finanzierungsvorschläge, aktuelle Forschungstrends und die Bewertung des Standes der Technik. Darüber hinaus nahm Jerry an technischen Diskussionen mit Forschern teil, die am CARE-O-SENE-Projekt beteiligt sind“.

Während seines Aufenthaltes besuchte Jerry eine der größten und gefragtesten Synchrotronanlagen der Welt, BESSY II, und hatte die Gelegenheit, unter der Leitung von Dr. Catalina Jimenez, der Leiterin des Arbeitspakets 1, an Nachtschicht-Experimenten teilzunehmen, die an einigen der Katalysatorsysteme des CARE-O-SENE-Programms durchgeführt wurden.

Er beteiligte auch sich an der „Langen Nacht der Wissenschaften“, einer populärwissenschaftlichen Ausstellung für die allgemeine Berliner Bevölkerung, bei der die beiden südafrikanisch-deutschen Projekte GreenQuest und CARE-O-SENE vorgestellt wurden.

Der Besuch konzentrierte sich nicht nur auf CARE-O-SENE, sondern ermöglichte Jerry auch einen umfassenden Einblick in die Einrichtungen des HZB. Der Besuch auf dem HZB-Campus Wannsee ermöglichte ihm eine Führung durch verschiedene Labore und verschaffte ihm einen umfassenden Überblick über die Techniken und andere Forschungsbereiche wie Wasserspaltung, Elektrokatalyse, Photokatalyse und das grundlegende Verständnis von Elektronen.

Über seine Erfahrungen sagte Jerry:

”Die Reise war sehr abwechslungsreich und voller unglaublicher Erlebnisse. Ich bin Tobias und CARE-O-SENE sehr dankbar für diese Möglichkeit, ebenso wie allen HZB-Kollegen, die mich so herzlich aufgenommen haben. Das größte Highlight war es zu sehen, wie die Kraft der Grundlagenforschung genutzt wird, um gesellschaftliche und industrielle Herausforderungen zu lösen, wie die Auswirkungen der Projekte CARE-O-SENE und GreenQuest zeigen.“

Neben seinen wissenschaftlichen Aktivitäten genoss Jerry in seiner Freizeit den deutschen Sommer, erkundete das kulturelle Angebot Berlins und erlebte die Spannung und Atmosphäre der Fußball-Europameisterschaft 2024, die in Deutschland ausgetragen wurde. Dieser Besuch unterstreicht die Vorteile des CARE-O-SENE Mentorenprogramms, insbesondere im Hinblick auf die Talentförderung, den wissenschaftlichen Austausch und den Kontakt junger Wissenschaftler mit Forschungseinrichtungen von Weltrang.

CARE-O-SENE im Blickpunkt bei „Zeit für Klima“

Die drängende Frage, ob ein nachhaltiger Flugverkehr möglich ist, stand im Mittelpunkt der jüngsten „Zeit für Klima“-Veranstaltung unter dem Motto „Luftfahrt und Klimaneutralität: Kann nachhaltiges Fliegen gelingen?“ in Frankfurt.

Die Veranstaltung brachte Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen, um innovative Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu diskutieren. Unter anderem sprach Dr. Tobias Sontheimer, Co-Leiter des #CAREOSENE-Konsortiums, über den Weg zum klimaneutralen Luftverkehr.

Während der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Innovative Technologien und Quick Wins auf dem Weg zur klimaneutralen Luftfahrt“ ging Dr. Tobias Sontheimer auf die Rolle innovativer Katalysatortechnologien bei der Herstellung von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) ein. Er erläuterte, wie diese Katalysatoren entscheidend zur Minimierung des Ressourcenverbrauchs bei der Treibstoffherstellung beitragen. „Die bestehende Flugzeugflotte wird noch mehrere Jahrzehnte mit Treibstoff versorgt werden müssen“, betonte Sontheimer den Bedarf an effizienten und nachhaltigen Treibstofflösungen. „Gleichzeitig werden sich die Beimischungsquoten von SAF in den nächsten Jahren deutlich verändern, was eine Weiterentwicklung der Treibstofftechnologie erforderlich macht.“

Die Diskussionsteilnehmer unterstrichen die Schlüsselrolle von SAF für die Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors und betonten die Bedeutung internationaler Projekte wie CARE-O-SENE zur Beschleunigung der Innovationszyklen und der Kommerzialisierung. Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass diese SAF-Mischungsmandate erreicht oder sogar übertroffen werden sollten. „Um dies zu schaffen“, so Tobias Sontheimer, „haben wir nicht die Zeit, uns Entwicklungszyklen von 10 bis 15 Jahren zu erlauben. Wir müssen die Produktion von SAF kurzfristig skalieren“, worauf das CARE-O-SENE-Projekt abzielt.

Die Veranstaltung war auch eine gute Gelegenheit zum Networking, bei der Dr. Dirk Schär, der andere Co-Leiter, die Mission von CARE-O-SENE hervorhob, die darauf abzielt, das nachhaltige Fliegen kostengünstiger zu machen. Die Forschungen und Innovationen des Konsortiums im Bereich der Katalysatortechnologie werden eine zentrale Rolle bei der Energiewende im Luftfahrtsektor spielen. Durch die Verbesserung der Effizienz und die Verringerung der Umweltauswirkungen der SAF-Produktion schafft CARE-O-SENE die Voraussetzungen für eine Zukunft, in der das Fliegen sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich rentabel sein kann.

Die Diskussion auf der „Zeit für Klima“ unterstrich die Dringlichkeit und Machbarkeit des Übergangs zu nachhaltigen Lösungen in der Luftfahrt.

Die Zukunft des nachhaltigen Flugkraftstoffs: Einblicke von Dr. Dirk Schaer in die FT-Technologie, neue Katalysatoren und Geothermie

Nach seinem jüngsten Vortrag auf der 5. isländischen Geothermiekonferenz (IGC2024) nahm sich Dr. Dirk Schaer, Technical Manager Marketing und Sales Catalyst bei Sasol Germany und Co-Lead des CARE-O-SENE-Projekts, die Zeit, drei Fragen zu beantworten. Er erläuterte, warum die Kombination von Fischer-Tropsch (FT)-Technologie und geothermischer Energie ideal für die wirtschaftlich effiziente Produktion von nachhaltigem Flugbenzin ist, insbesondere wenn die neuen Katalysatoren verwendet werden, die im Rahmen des deutsch-südafrikanischen CARE-O-SENE-Projekts entwickelt wurden:

Was sind die Hauptvorteile der FT-Technologie für die SAF-Produktion?

Die Fischer-Tropsch-Technologie zeichnet sich bei der SAF-Produktion durch mehrere entscheidende Vorteile gegenüber Alternativen aus:

Erstens ist FT eine kommerziell bewährte und weit verbreitete Technologie.

Zweitens ist sie rohstoffunabhängig. Die FT-Technologie ist bemerkenswert vielseitig und kann verschiedene Rohstoffe effizient nutzen.

Drittens liefert sie die höchsten Kerosinerträge, was eine optimale Nutzung der begrenzten erneuerbaren Ressourcen gewährleistet und das höchste Potenzial zur Vermeidung von Treibhausgasen hat.

Und schließlich ist FT produziertes Kerosin bereits ASTM-zugelassen, und Sasol verfügt über langjährige Erfahrung im Marketing und in der Zusammenarbeit mit den Luftfahrtbehörden.

Warum ist es wichtig, neue Katalysatoren für die SAF-Produktion zu entwickeln?

Heute gibt es zwei Haupthindernisse für die Herstellung von SAF in großem Maßstab. Für die Herstellung von SAF wird eine beträchtliche Menge an Energie benötigt, und effizientere FT-Katalysatoren können uns helfen, diesen Bedarf zu senken, wodurch SAF sowohl kostengünstiger als auch nachhaltiger wird.

Außerdem müssen wir die Abhängigkeit von Edelmetallen und Kobalt im Produktionsprozess verringern, und auch hier können moderne Katalysatoren helfen. Die Verringerung des Bedarfs an diesen Elementen wird dazu beitragen, die Probleme im Zusammenhang mit Ressourcenknappheit und Kostenschwankungen zu lösen.

Warum ist die Kombination von FT und geothermischen Energiequellen so vorteilhaft?

Die Integration der FT-Technologie mit geothermischen Energiequellen bietet überzeugende Vorteile.

Chemische Prozesse, darunter auch das FT-Verfahren, haben oft mit dynamischen Abläufen zu kämpfen, die eine Zwischenspeicherung erforderlich machen. Geothermische Energie – übrigens auch Wasserkraft – bietet eine stabile Energiequelle, die diese betrieblichen Hürden umgeht.

Dies führt zu deutlich niedrigeren Investitionskosten und darüber hinaus zu einer geringeren Betriebsbelastung, was sich positiv auf die Lebensdauer des Katalysators auswirkt und zur allgemeinen Nachhaltigkeit und Rentabilität der SAF-Produktion beiträgt.

CARE-O-SENE auf dem 13. Natural Gas Conversion Symposium in China

CARE-O-SENE auf dem 13. Natural Gas Conversion Symposium in China

CARE-O-SENE in China: Ende April nahmen CARE-O-SENE-Mitglieder zusammen mit 800 anderen Wissenschaftlern am 13. Natural Gas Conversion Symposium (NGCS13) in Xiamen, China, teil. Unter dem Motto „Towards Carbon Neutrality“ (Auf dem Weg zur CO2-Neutralität) vermittelte das Symposium in über 180 Vorträgen Erkenntnisse über Wissenschaft, Werkstoffe und Technologien im Zusammenhang mit Erdgas, Kohlendioxid und Wasserstoff sowie über fortschrittliche Katalysatorherstellung, Charakterisierung, Modellierung, Datenanalyseansätze und industrielle Anwendungen.

Cherie Hsu präsentierte „Preparation of model catalyst systems to optimise sustainable aviation fuel production via Fischer-Tropsch“ (Herstellung von Modellkatalysatorsystemen zur Optimierung der nachhaltigen Flugkraftstoffproduktion mittels Fischer-Tropsch) und gewann den „Best Oral Presentation Award“ unter 10 Vortragenden – herzlichen Glückwunsch!

Dr. Dan Zhao präsentierte „Tracking the metal-support interaction of size-selected Co3O4 nanoparticles as model catalysts for Fischer-Tropsch synthesis by in-situ XAS“.

Denzil Moodley von CARE-O-SENE  ist Mitglied des Vorstands des Natural Gas Conversion Symposiums und Michael Claeys wurde als Sekretär des Natural Gas Conversion Boards wiedergewählt.